Montag, 31. August 2015

Koffer packen?

- Ein Kinderspiel, nicht wahr? "Ich packe meinen Koffer, und..." - Manchmal spielen Erwachsene das auch.

Und, immer häufiger ist das gar kein Spiel. -

Wenn einer entscheidet, dass er seine Heimat verlassen muss, weil er dort von Gewalt und Zerstörung bedroht ist, die Armut nicht mehr aushält, die Hoffnungslosigkeit, kann er keinen Koffer packen. Der darf doch nicht mehr Gewicht als sein eigenes plus der Kleidung, die er anziehen kann und allenfalls eine Plastiktüte mit wenig drin auf das Schleuserboot mitnehmen, den Pass und seine Ausbildungsdokumente und ein paar Wertsachen im Brustbeutel um den Hals oder am Gürtel... - Einer, der sich auf so eine Reise begibt, muss sehr verzweifelt sein. -

Also, wenn es jetzt in diesem Moment an der Tür klopft und klingelt und mir ein Feuerwehrmann sagt, ich müsse sofort die Wohnung verlassen, weil es irgendwo brennt, ich wüßte nicht, wo ich so schnell das Allerwichtigste zusammenklauben muss, obwohl ich doch ein recht gut organisiertes Wesen bin. Und dann sagt der Feuerwehrmann noch: "Nein, die Katze können Sie jetzt nicht suchen! - Sie müssen jetzt sofort raus aus dem Haus!" - "Aber, ich kann doch nicht im Bademantel auf die Strasse..." - "Kommen Sie jetzt," sagt der Feuerwehrmann. - Und, wenn ich Glück habe, habe ich mein Portemonnaie mit Ausweisen und der Scheckkarte in der Bademanteltasche, ein Taschentuch, ein Hustenbonbon und einen Lippenstift. - Falls ich nie wieder in die Wohnung zurück kann, weil alles abbrennt, bleibt mir von dem mir Wesentlichen nicht viel übrig. Davon, wie viele Tage ich obdachlos überleben kann oder bei Freunden unterkommen und Bekannten, habe ich keine Ahnung. -

Zum Glück ist es Sommer...


... und alles ist nur meiner Phantasie nach einem Albtraum entsprungen, der durch schauerliche Ereignisse, von denen ich durch Fernseher, Radio und Internet gehört und gesehen habe, verursacht wurde. (c.f.)

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